Valparaiso
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Valparaiso

Heute scheint unter anderem wetterbedingt ein entspannter Tag zu werden. Das gibt Zeit einmal die Erlebnisse der letzten Tage niederzuschreiben:

Die Busfahrt von Santiago nach Valparaiso war außerordentlich bequem. Die Reisebusse, die Turbus einsetzt, sind modern und bequem, nur sollte man bei der Platzwahl vielleicht größeres Augenmerk auf die Entfernung des Sitzes zu den Toiletten legen. Vom Busbahnhof in Valpo, wie Valparaiso auch gerne kurz genannt wird, gings mit dem Oberleitungsbus zum Plaza Anibal Pinto, in Richtung Cantaito Hostel, das uns empfohlenen wurde. Auf dem Weg dorthin lernen wir Pete kennen, der uns das Hostel Casa de Valparaiso, in dem er arbeitet, näherbringt. Dieses suchen wir dann später auch auf, da das geplante Hostel kein Doppelzimmer mehr frei hat. Das Hostel Casa de Valparaiso ist sehr wohnlich. Es gibt ein Wohnzimmer mit Küche und echt nettes Personal. Die meisten der hier arbeitenden sind selbst Reisende, die sich für einige Zeit etwas dazuverdienen möchten. Darunter sind neben Pete, eine Frau und ihr Freund aus Uruguay, die Reisen und Kochen zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben.
Am ersten Abend erkunden wir die Straßen und Bars der Stadt. Valpo ist eine bizarre Stadt. Es ist eine große Stadt, die bereits mit ihren Nachbarstädten verschmilzt und aufgrund ihres Hanglage von überall herrliche Ausblicke über die Stadt bereithält. Wenn man durch die Straßen läuft scheint kein Haus wie ein anderes, denn alle sind unterschiedlich mit Graffiti oder Farben verziert. Da übersieht man schon mal gerne, dass die Menschen hier doch einfach und ärmlich leben. Wahrscheinlich ging es der Stadt einmal etwas besser als dem Hafen der Stadt vor dem Bau des Panamakanals mehr Bedeutung zukam. Es gibt viele Treppen, die die Straßen für Fußgänger verbinden, und jede Menge Straßenhunde, die die Wege zu echten Minenfeldern machen. Auf dem Weg zu unserem Hostel gesellen wir uns noch zu einem Straßenmusiker. Er ist Mapuche und während er aus seinem Leben erzählt, treffen wir ein französisch-polnisches Pärchen wieder, dass wir auf der „Tour for Tips“ in Santiago kennen gelernt haben. Die beide sind auf Weltumsegelung und laden uns nach dem gemeinsamen Abend auf ihr Boot ein. Dieser Einladung werden wir in den nächsten Tagen wohl nachkommen.
Die nächsten Tage verlaufen entspannt: wir besichtigen noch das Haus von Pablo Naruda (naja, es ist halt ein Haus) und machen noch ein paar Runden durch Valpo.

Nach zwei Nächten in Valparaiso geht auf zum Recreo Yacht Club zur Dona Zita. Patricia und Djidji empfangen uns auf ihrer schönen Segelyacht mit polnischen Barkeeper Talent. Sie ist 13m lang und verfügt neben einer komplett ausgestatteten Küche, zwei Schlafräumen, zwei WCs und zwei Duschen. Im Vergleich zu unseren Möglichkeiten als Rucksackreisende klingt das ein wenig dekadent, jedoch werden jeweils der zweite Raum als Lagerplatz für Lebensmittel, Wasser, etc. verwendet. Der zweite Schlafraum dient als Gästezimmer und unser Quartier für die Nacht.
Djidji ist in Frankreich für seine zweite Weltumsegelung gestartet, nachdem der erste Versuch aufgrund einer Unachtsamkeit auf dem Weg nach Indonesien auf Korallen stieß. Naja, da machste nix: Neues Boot, neuer Versuch. Patricia, auch mit großer Segelerfahrung, ist in Brasilien hinzugestoßen. Gemeinsam sind sie in ca. 6 Monaten um den südamerikanischen Kontinent gesegelt und werden sobald der kaputte Autopilot endlich ersetzt wird, weiter in Richtung Osterinseln aufbrechen.

Am nächsten Tag, wir schreiben mittlerweile Dienstag, den 31.5., geht es gemeinsam per Bus nach Laguna Verde, um ein wenig die Natur zu genießen. Von dort aus geht es zu Fuß und per Anhalter auf der Ladefläche zum Strand Las Docas. Ein herrlicher Ausblick erwartet uns dort. Leider lädt der Pazifik dank Humboldt-Strom nicht wirklich zum Schwimmen ein und auch die Straßenhunde, die uns aus dem Dorf hartnäckig gefolgt sind, stören das Picknick doch empfindlich. Da gibt es nur eins: Abstand schaffen… 😉
Zurück auf der Dona Zita verbringen wir einen weiteren schönen Abend mit Pisco Sour, Rotwein, Curry und Chips und Guacamole, bevor es weiter per Nachtbus via La Serena nach Pisco Elqui geht.
An dieser Stelle nochmal: Merci pour nous offrir le pain et le sel (et plus encore). Bon voyage et des experiences inoubliables…

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